Witty sensibilisiert dich für Voreingenommenheiten und Stereotypen rund um Ethnizität, Nationalität und Rasse. Es weist dich auf Wörter hin, die in einem mehrsprachigen Umfeld die Sprachbarrieren verschärfen können. Mit inklusiven Alternativen und Inspirationen trägst du zu mehr gegenseitiger Akzeptanz, Respekt und Wertschätzung bei.
Unsere Welt ist voller Menschen aus allen Gesellschaftsschichten und den verschiedensten Wurzeln. Sie haben unterschiedliche Vorfahren, Traditionen, Lebensweisen und Erstsprachen. Ihre Biografien und ethnischen und kulturellen Identitäten überschreiten nationale Grenzen. Witty weist auf kulturelle und ethnozentrische Klischees hin und auf diskriminierende Sprache im Zusammenhang mit Migration. Wir heben rassistische Sprache sowie auf Wörter und Sätze mit rassistischen Untertönen und Konnotationen hervor. Und du kannst Witty nutzen, um Sprachbarrieren zu beseitigen: Geh sparsam mit Abkürzungen, Akronymen, Füllwörtern und Worthülsen um, die in mehrsprachigen und multikulturellen Umgebungen zu Missverständnissen führen können.
Wenn du über eine Person oder eine Gruppe sprichst, würdige sie als komplexe Persönlichkeit(en) mit eigener Biografie.
Pünktliche Deutsche, höfliche Japaner*innen, diskutierfreudige Italiener*innen: Generalisierungen können durchaus gut gemeint sein. Aber sie schüren gleichzeitig Vorurteile und Diskriminierung, weil sie Menschen auf willkürlich zugeschriebene Eigenschaften reduzieren. Kulturelle Klischees können auch Ausdruck von Ethnozentrismus sein - eine Art, die Welt allein aus der Perspektive der eigenen Kultur, Bräuche und Werte zu sehen. Das kann Menschen ausgrenzen und vor den Kopf stoßen - und sich dadurch nachteilig auf die Arbeitsatmosphäre auswirken.
Formuliere deine Ideen so, als ob du mit oder über jemanden mit deinem eigenen kulturellen Hintergrund sprechen würdest.
Menschen mit internationaler Biografie und Familiengeschichte sind in den Gemeinschaften, in denen sie leben, oft Vorurteilen, pauschalen Verallgemeinerungen und Voreingenommenheit ausgesetzt. Witty macht dich auf die Sprache aufmerksam, die Menschen mit Migrationshintergrund und multikulturellen Perspektiven ausschließt und als "anders" darstellt.
Wir schachern, ärgern uns über Gemauschel oder fürchten abgezockt zu werden. Die deutsche Alltagssprache ist voller Lehnwörter aus dem Jiddischen. Aber bei jiddischen Lehnwörtern mit negativer oder abfälliger Bedeutung ist Vorsicht geboten. Denn viele ursprünglich ganz neutrale oder positive besetzte jiddische Wörter haben im Deutschen eine abwertende Umdeutung erfahren. Und das macht sie zu einem Ausdruck von Antisemitismus. Unverfänglich sind jiddische Wörter, die ihren lässig charmanten Charakter behalten haben, wie schmusen, malochen, Tacheles reden, etwas meschugge finden oder angeschickert sein.
Vermeide Nazi-Vokabular, um nicht als Sympathisant rüberzukommen, oder als jemand, der die Erfahrungen der vom Regime Verfolgten bagatellisiert.
Das NS-Regime bediente sich einer neutralen, sachlichen und technischen Sprache, um die menschenverachtenden Konzepte und die von der Bürokratie unterstützte Maschinerie der Verfolgung und des Massenmords euphemistisch zu kaschieren. Wissenschaftliche Begriffe wurden umgedeutet und instrumentalisiert, um der Ideologie und dem Vorgehen des Regimes den Anschein einer wissenschaftlichen Grundlage zu geben. Von der NS-Propagandamaschine millionenfach wiederholt, waren sie so allgegenwärtig, dass viele heute noch Wörter wie "Sonderbehandlung" oder Ausdrücke wie "Jedem das Seine" verwenden, ohne sich deren Nazi-Geschichte bewusst zu sein. Für die, die um deren Vergangenheit wissen, kann diese Sprache zutiefst beleidigend sein, schmerzhafte Erfahrungen wachrufen oder Fragen über die Geisteshaltung der Person aufwerfen, die sie benutzt.
Damit sich alle in deinem Umfeld sicher, respektiert, engagiert und wertgeschätzt fühlen, vermeide Sprache, die Menschen aufgrund ihrer Herkunft bewertet oder als anders definiert.
Viele Wörter und Ausdrücke im alltäglichen Sprachgebrauch haben rassistische Ursprünge, Untertöne und Konnotationen. Einige sind offensichtlich, wie "Schwarzfahren", "Zigeuner" oder "Black Magic". Andere sind weniger offensichtlich, wie der "Schmelztiegel" - ein Konzept, das Abstammung auf eine Weise darstellt, die weiße Privilegien, die vorherrschende Machtdynamik und Ungleichheiten ausblendet. Und dann gibt es noch rassistische Mikroaggressionen, wie die Frage, wo jemand "wirklich her ist", oder das Lob, dass dein Gegenüber sich in deiner Sprache gut ausdrücken kann. Alternativ können wir fragen, wo unser Gegenüber schon gelebt hat und anschließend für ein tolles Gespräch danken.
Um alle ungeachtet ihrer Hautfarbe würdigend einzubeziehen, verzichte beim Beschreiben von Wert, Werten, Qualität oder Haut auf Farbwörter.
Wir verwenden Farben jeden Tag, um die Welt um uns herum zu beschreiben. Das funktioniert gut, wenn es um Dinge und ihre tatsächlichen Farben geht. Aber wenn wir Farben verwenden, um damit assoziierte Ideen zu vermitteln, kann das Menschen in unserem Umfeld, die mit rassifizierten Identitäten leben, verletzen und kränken. Die Beschreibung von Haut durch Farben und eine implizierte Wertigkeit sind Instrumente rassistischer Diskriminierung.
Schreib die Abkürzungen und Akronyme aus. So vermeidest zu Missverständnisse und vermittelst allen ein sicheres Gefühl.
Ist es dir schon einmal schwergefallen, den Sinn eines Textes zu erfassen, weil dir eine Abkürzung oder ein Akronym nicht geläufig war? Und fühltest du dich deshalb ein wenig unwohl?
Denk noch einmal nach.
Die von dir verwendete Abkürzung oder das Akronym könnte verhindern, dass andere deine Botschaft verstehen. Das kann problematisch sein für:
neue Mitarbeitende in deinem Unternehmen, da sie sich nicht ohne weiteres an der Diskussion beteiligen können.
Menschen, die einen anderen Bildungshintergrund haben und sich deshalb minderwertig fühlen könnten. Oder sie empfinden es als arrogant.
Im heutigen Business-Jargon nutzen wir oft Ausdrücke aus der englischen Business-Sprache . Je nach Publikum schliessen diese Ausdrücke jedoch Menschen aus:
Sie verstehen einen Anglizismus nicht oder missdeuten ihn, weil sie eine andere Ausbildung durchlaufen haben oder nicht im selben Berufsfeld arbeiten.
Das Verwenden des Anglizismus wird als ausgrenzend und arrogant und 'von oben herab' erlebt.
Wenn du deine Botschaft effektiv und leicht verständlich rüberbringen willst, solltest du Füllwörter sparsam einsetzen.
Ähm, irgendwie, du weißt schon: Füllwörter sind in unseren Sätzen und Gesprächen allgegenwärtig. Aber Füllwörter können Hürden sein. Sie lenken von der Botschaft ab, die wir rüberbringen wollen - und machen sie für viele unverständlicher. Füllwörter sind eine der größten Herausforderungen für die Zusammenarbeit von Menschen mit unterschiedlichem Sprachhintergrund: Sie führen zu Missverständnissen in der täglichen Kommunikation.
Setze auf konkete Aussagen und Beispiele. Worthülsen und Phrasen schwächen deine Aussage oder lenken von ihr ab.
Worthülsen gibt es überall. Sie versprechen ein attraktives Gehalt, locken mit flachen Hierarchien oder bieten personalisierte Kundenerlebnisse. Diese Begriffe und Phrasen sind so schwammig und überstrapaziert, sie sind bedeutungslos geworden. Worthülsen langweilen, verärgern, und sie verunsichern. Denn das Schwammige kann sich kalkuliert anfühlen - wie Augenwischerei, weil jemand nicht konkret sein kann oder will. Du willst Menschen helfen, sich auf deine Worte einzulassen? Sei authentisch. Sei konkret. Verwende Zahlen und greifbare Beispiele.